Noordwijk Forest Villa von Kevin Veenhuizen Architects
Eine Bosvilla aus Holz [forest villa]wurde zwischen den Eschen- und Ahornbäumen in Noordwijk gebaut. Durch die Positionierung in der Mitte des Grundstücks wird die schöne Aufforstungsfläche optimal genutzt. Alle Räume in der Bosvilla sind klar, fast mathematisch angeordnet, weil sie mit der sichtbaren Konstruktion übereinstimmen. Um das Haus herum wurde eine Terrasse angelegt, die zusammen mit dem auskragenden Dach den Innen- und Außenbereich ineinander übergehen lässt. Zusammen bilden sie eine Übergangszone zwischen Wohnräumen und Natur.
Um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten, wurde eine bescheidene Dachform ohne Dachrinnen entworfen. Durch die Zinkverkleidung verschwindet es weitgehend im Himmel und hebt sich scharf von der grünen Umgebung ab. Die hölzernen Dachbalken setzen sich nach außen fort und bilden eine Art Hut, der das Haus vor Regen, Schmutz von den Bäumen und der Hitze der Sommersonne schützt. Im Winter, wenn die Bäume kahl sind und die Sonne tief steht, kommt die Sonnenwärme herein. Die Krempe des Hutes ist mit einer dunklen Holzverkleidung bedeckt und mit einer durchgehenden Mahagonilinie abgeschlossen.
Dieser sitzt auf den tragenden Wänden, die außen mit Hilversumer Ziegeln verkleidet sind. Die Bauweise des Hauses ist auch im Inneren deutlich sichtbar. Hier wurden die tragenden Wände weiß verputzt, zwischen denen Mahagonirahmen platziert wurden. An den tragenden Wänden sind sichtbare Leimbinder platziert, die dem quadratischen Grundriss des Hauses folgen und es sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Stock mittels eines Kreuzes in vier Quadranten unterteilen.
Ein Quadrant bleibt offen und schafft einen Hohlraum über dem Küchenbereich. Die Dachkonstruktion und die tragenden Wände im Erdgeschoss, die das Kreuz bilden, sind mit konstruktiven Holzplatten abgeschlossen. In der Wand des Hohlraums wurden zwei runde Gucklöcher gestaltet, die eine optische Verbindung zwischen der Küche und dem Obergeschoss schaffen. Die beiden elektrischen Oberlichter im Hohlraum sorgen im Sommer für zusätzliches Tageslicht und natürliche Belüftung.
In den Ecken im Erdgeschoss tut sich etwas Besonderes. Da sich das Brettschichtholz bis in die Ecken fortsetzt, ist eine konstruktive Unterstützung für diese Ecken nicht erforderlich. Die Ecken der Bosvilla schweben gleichsam und um maximale Transparenz zu erreichen, wird das Glas in den Ecken ohne Rahmen direkt verklebt. Bei Regen läuft das Wasser wie ein Regenschirm vom Dach ab und wird über ein Drainagesystem rund um die Terrasse in einem unterirdischen Tank gesammelt. Das Regenwasser wird dann zur Gartenbewässerung, Toilettenspülung und zur Versorgung von Spül- und Waschmaschine mit sehr weichem, kalkfreiem Wasser verwendet.
Dadurch werden 70 % des Trinkwasserverbrauchs eingespart. Darüber hinaus ist das Haus energieeffizient mit einer Wärmepumpe und Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Berechnungen ergaben, dass Solarpanels an diesem Standort aufgrund der Bäume einen zu geringen Ertrag erzielen, sodass externe Solarpanels über eine Kapitalgesellschaft gewählt wurden. Nach einem Prozess von drei Jahren blicken wir zusammen mit den neuen Bewohnern des Bosville auf einen erfolgreichen Prozess und ein Endergebnis zurück. In diesem Haus trifft die Architektur, die wir als Büro anstreben, auf nachhaltiges und angenehmes Wohnen.
Architekten: Kevin Veenhuizen Architects; Fläche: 231 m2; Jahr: 2021; Fotos: MWA Hart Nibbrig; Hersteller: RHEINZINK, My Water Factory;